Am Helm, Kragen, Gürtel oder am Schuh? Wenn Sie bei Arbeitern nachfragen, wo sie ihre Gaswarngeräte tragen müssen, erhalten Sie vermutlich eine Vielzahl von Antworten, für die es jeweils immer gute Gründe gibt.
Die Verwirrung ist vermutlich auf eine falsche Auffassung des Begriffs „Messbereich“ zurückzuführen. Ein Messbereich wird meist beschrieben als die Entfernung, bis zu der ein Gaswarngerät für den persönlichen Schutz Gas erkennen kann, beispielsweise „Mein Gaswarngerät kann Gase in drei Meter Entfernung aufspüren“.
Tatsächlich muss ein Gas mit dem Sensor des Geräts in Kontakt kommen, um von diesem erkannt zu werden.
Wenn Sie nun denken „dafür gibt es ja Pumpen“, dann liegen Sie falsch. Machen Sie sich hierzu klar, dass ein Gerät mit einer Pumpe ungefähr 250 bis 500 ml pro Minute ansaugen kann. Ein Mann atmet durchschnittlich 30 Liter pro Minute ein, wenn er geht. Das bedeutet, eine Pumpe müsste 60 bis 120 Mal leistungsfähiger sein, um mit dem Atemvolumen eines Menschen Schritt zu halten. Daher sollten Gaswarngeräte im Atembereich des Trägers getragen werden, der sich laut OSHA als eine von den Schultern nach vorne ragende Halbkugel definiert, die einen Radius von ungefähr 15 bis 23 Zentimetern besitzt. Diesen Kriterien entspricht normalerweise das Tragen des Geräts am Kragen, Revers oder an einer Brusttasche. So befindet sich das Gerät auch immer in Ihrem Sichtfeld, falls Sie in einer Umgebung mit einem hohen Lärmpegel arbeiten und somit Gefahr laufen, einen akustischen Alarm zu überhören.
Was ist, wenn Sie in einer Umgebung mit H2S arbeiten? Da dieses Gas schwerer als Luft ist, sollten Sie das Gaswarngerät im unteren Körperbereich tragen und es am Schuh oder Gürtel befestigen? Dies könnte zwar zu einer schnelleren Erkennung des Gases führen, doch dadurch steigt die Gefahr, dass Sie das Gerät verlieren, es vielleicht beschädigt wird oder Sie den akustischen Alarm einfach nicht hören. Warum ein Risiko eingehen, wenn es um Ihre Sicherheit geht? Tragen Sie Ihr Gaswarngerät im Atembereich und korrigieren Sie jeden, der über den „Messbereich“ für Gaswarngeräte für den persönlichen Schutz redet.
Am Wichtigsten jedoch, achten Sie auf Ihre Sicherheit beim Einsatz!
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