Den Überblick zu behalten war für Experten für den Arbeitsschutz schon immer eine Herausforderung. Angesichts der großen Zahl an Mitarbeitern, Vorschriften und verschiedenen Sicherheitsaspekten, die in kürzester Zeit erfüllt werden müssen, verliert man leicht den Anschluss.
Zum Glück ebnete das Industrial Internet of Things (IIoT) den Weg für vernetzte Gaswarngeräte, mit denen sich der gesamte Standort in Echtzeit überwachen und sogar die Sicherheit jedes einzelnen Mitarbeiters gewährleisten lässt. Das Zauberwort hier heißt vernetzte Sicherheit.
Dieser unmittelbare Überblick über alle Vorkommnisse an einem Standort galt schon lange als das ultimative Ziel. Wenn mögliche Gefahren bekannt sind, ist man ihnen schon einen Schritt voraus und kann Verletzungen oder sogar Todesfälle verhindern – wenn man weiß wie.
Technologie allein reicht nicht aus
Heutzutage sind die Sicherheitsvorkehrungen an den Arbeitsplätzen in der Industrie so umfassend wie noch nie zuvor. Und trotzdem kommt es immer noch zu vermeidbaren Verletzungen und Todesfällen. Allein im Jahr 2018 zogen sich mehr als 2,8 Millionen Menschen bei der Arbeit eine Verletzung zu oder erkrankten, und 5.250 starben.
So wichtig es ist, einen Überblick zu haben, ist dies allein noch nicht genug. Es kommt ganz darauf an, was Sie damit anfangen.
Sehen Sie es mal so: Sie fahren in der Dämmerung über eine Landstraße. Als Sie sich einer Kurve nähern, kommt Ihnen ein anderer Fahrer entgegen und blendet mit der Lichthupe auf. Weil Sie nicht sicher sind, was er Ihnen damit sagen möchte, bremsen Sie etwas ab und fahren vorsichtig weiter. Hinter der Kurve sehen Sie mitten auf der Straße ein Reh, nur wenige Meter vor Ihnen. Sie weichen aus und treten auf die Bremse. Dank der Warnung des anderen Fahrers und dadurch, dass Sie das Reh gesehen haben, konnten Sie entsprechend handeln, um einen Zusammenstoß zu vermeiden.
Die gleiche Logik gilt für die Überwachung von Gasen: den Überblick zu haben, bringt nur dann etwas, wenn Sie auch entsprechend reagieren. Wenn ein Gaswarngerät die Mitarbeiter vor einer Gefahr warnt und niemand Maßnahmen ergreift, ist der Alarm sinnlos. Falls die Gaswarngeräte für den persönlichen Schutz mehrerer Mitarbeiter gleichzeitig in einem Bereich Ihrer Anlage einen Alarm auslösen und niemand hier ein Muster erkennt, dienen die Alarme keinem weiterführenden Zweck. Falls ein Mitarbeiter einen Totmannalarm auslöst und niemand zu Hilfe kommt, hat der Alarm den Arbeitsplatz kein bisschen sicherer gemacht.
Alle diese Situationen machen deutlich, wie wichtig Schulungen sind, um den Umgang mit vernetzten Sicherheitslösungen zu erlernen.
Mögliche Problemquellen
Häufig verfehlt ein Gaswarngeräteprogramm aus drei Gründen sein Ziel:
- Falsch verstandene Alarme: Gaswarngeräte bieten Alarmanzeigen und Alarme, die vibrieren, aufleuchten und sich akustisch bemerkbar machen, um unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen. Falls ein Mitarbeiter nicht den Unterschied zwischen einem echten Alarm und dem Ton kennt, mit dem das Gerät auf eine erforderliche Kalibrierung oder einen Anzeigetest aufmerksam macht, ist ein Unfall fast schon vorprogrammiert.
- Ignorierte Alarme: Eine Gefahr sind Benutzer mit der Einstellung, sie wüssten es besser als ihr Gerät. Wenn jemand schon seit Jahren in einer Anlage arbeitet, hat er sich vielleicht schon daran gewöhnt, die Alarme zu ignorieren oder denkt vielleicht, „das ist noch keine gefährliche Konzentration“. Auch dieses Verhalten führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Unfall. Mithilfe einer ordentlichen Schulung könnte man diese Mitarbeiter daran erinnern, dass Erfahrung kein Ersatz für Schutzausrüstung ist.
- Keine Reaktion auf Alarme: Damit eine vernetzte Sicherheitslösung Sie proaktiv bei der Behebung von Problemen unterstützen kann, bevor sich diese zu einer Katastrophe entwickeln, müssen Sie die Berichte und die Software richtig verwenden. Durch die Analyse der erfassten Daten lassen sich Muster bei Alarmen oder dem Verhalten von Mitarbeitern erkennen. Allerdings kann ein nicht geschulter oder unachtsamer Manager diese Warnzeichen leicht übersehen.
Vernetzte Sicherheit erfordert entsprechendes Training
Industrial Scientific besitzt jahrzehntelange Erfahrung im Hinblick auf die Schulung von Mitarbeitern zur Überwachung von Gasen und bietet Schulungen mit persönlicher Teilnahme, Schulungsvideos, Webinare mit Dozenten und Schulungen zu allgemeinem Wissen rund um Gase.
Dank der jahrelangen Erfahrung mit Schulungsteilnehmern lassen sich jene Sicherheitsteams, die die Schulung nicht ernst nehmen, ganz leicht erkennen. Wenn ein Sicherheitsteam sich für die Schulung von Mitarbeitern Zeit nimmt, sich ernsthaft bemüht und sich um eine korrekte Durchführung der Schulung bemüht, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass sie bei der Senkung der Arbeitsunfälle Erfolg haben.
Wenn Sie die Schulung nur als eine Aufgabe betrachten, die es schnell abzuhaken gilt, werden Ihre Mitarbeiter das genauso machen. Und sollten sie die Schulungsinhalte einmal in einem Notfall anwenden müssen, geht das vermutlich nicht gut aus.
Wenn Sie in einem Bereich arbeiten, in dem Gefahren durch Gas auftreten können, müssen Ihre Teams im Hinblick auf die allgemeine Überwachung von Gasen geschult sein. Außerdem müssen Sie Ihre Teams hinsichtlich des Verhaltens in beengten Räumen schulen und Sie selbst müssen lernen, wie sich Unfälle proaktiv mithilfe von Sicherheitsdaten verhindern lassen.
Sobald Sie und Ihr Team diese Schulungen absolviert haben, können Sie alle Vorteile vernetzter Sicherheitslösungen nutzen und die Sicherheit an Ihrem Standort wirklich verbessern.
Notwendigkeit regelmäßiger Schulungen
Vielleicht erinnern Sie sich noch daran, was Sie früher in der Schule gelernt haben. Aber würden Sie heute noch eine Prüfung in einem dieser Fächer bestehen? Egal wie gut eine Schulung ist, die Erinnerung daran verblasst im Laufe der Jahre. Um im Gegensatz zur Schule früher hat es heute Folgen, wenn Sie das in Ihrer Sicherheitsschulung Gelernte vergessen: im Jahr 2017 entstanden US-amerikanischen Unternehmen Kosten in Höhe von USD 161 Milliarden in Zusammenhang mit Arbeitsunfällen.
Unter optimalen Bedingungen erhielten Mitarbeiter eine einführende Schulung zu ihren Gaswarngeräten, die jedes Jahr wieder aufgefrischt würde. Falls Ihre Mitarbeiter allerdings auf Probleme stoßen, die es zuvor nicht gab oder sie ihre Gaswarngeräte nicht korrekt verwenden, ist es Zeit für eine Auffrischung – egal wie lange die letzte Schulung her ist.
Glücklicherweise sind Schulungen problemlos verfügbar, um auf dem Laufenden zu bleiben. Angefangen bei speziell auf Ihr Team zugeschnittenen Schulungen bis hin zu kostenlosen Online-Videos gibt es immer eine Möglichkeit, Ihre Mitarbeiter schnell und einfach zu schulen.
Schließlich werden immer wieder neue Technologien eingeführt und Ihre Gaswarngeräte im Laufe der Zeit mit neuen Funktionen ausgestattet.
So wichtig vernetzte Sicherheitslösungen heute auch sind, ihr Potenzial zur Verringerung von Risiken lässt sich nur ausschöpfen, wenn eine korrekte Schulung aller Mitarbeiter gewährleistet ist.