Die meisten von uns verbinden mit einer Abwasserbehandlungsanlage nichts weiter als eine geringfügige Belästigung durch unangenehme Gerüche. Doch für diejenigen, die in diesen Anlagen arbeiten, besteht durch die dort vorhandenen Gase ständig ein hohes Sicherheitsrisiko.
In Abwasseranlagen gibt es viele beengte Räume, wie Umwälzbecken, Absetzbecken und Pumpensümpfe. Diese Bereiche können bereits in sich eine Gefahr darstellen, und diese Gefahr steigt massiv, wenn Sie die Gase berücksichtigen, die sich häufig in der Luft von Abwasserbehandlungsanlagen befinden.
Methan und Schwefelwasserstoff, Nebenprodukte der Zersetzung organischer Stoffe in Abwasserströmen, können Sauerstoff verdrängen oder sogar Explosionen verursachen. Reinigungschemikalien, die das Abwasser dekontaminieren, können gefährlich sein. Chlor, Ammoniak und Chlordioxid sind ebenfalls häufig in Abwasserbehandlungsanlagen vorhanden. Alle diese Gase stellen ab einer bestimmten Konzentration beim Einatmen ein Gesundheitsrisiko dar.
Da unmöglich ist, diese von Gasen ausgehenden Gefahren aus dem Wasseraufbereitungsprozess auszuschließen, müssen die Arbeiter Zugang zu zuverlässiger Gaswarntechnik haben, hierzu gehören auch tragbare Gaswarngeräte.
In vielen Abwasseranlagen verlässt man sich für den Schutz der Mitarbeiter vor gefährlichen Gasen auf fest installierte Gaswarngeräte und Überwachungskits für beengte Räume. Auch wenn diese Lösungen für die vorgesehenen Anwendungsbereiche sehr wirksam sein können, warnen sie Mitarbeiter nicht vor gefährlichen Gaskonzentrationen, die eventuell außerhalb dieser Bereiche bestehen.
Es ist davon auszugehen, dass die für das Betreten beengter Räume verantwortlichen Mitarbeiter die Abläufe für das sichere Betreten der jeweiligen beengten Räume kennen. Sie wissen, dass sie vor dem Betreten beengter Räume Proben nehmen müssen und ihnen ist bewusst, wie wichtig die 2x2-Regel ist. Aber was passiert, wenn ein gefährliches Gas aus dem beengten Raum in den allgemeinen Arbeitsbereich entweicht? Wie werden gefährliche Gaskonzentrationen in den „Lücken“ zwischen den fest installierten Einheiten erkannt?
Deshalb sollte Ihr Gaswarngeräteprogramm tragbare oder persönliche Gaswarngeräte beinhalten, damit Ihr Team an jedem Arbeitsplatz vor gefährlichen Gaskonzentrationen gewarnt wird. Mit den richtigen tragbaren Gaswarngeräten können Ihre Mitarbeiter von Gasen ausgehende Gefahren in Echtzeit überwachen, egal wo sie sich gerade befinden.
In Abwasseranlagen, in denen Wert auf Arbeitsschutz gelegt wird, besteht eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, dass tragbare Gaswarngeräte verwendet werden. Diese Gaswarngeräte zeichnen sich durch drei wesentliche Vorteile aus, von denen Abwasseranlagen profitieren können.
1. Erhöhte Sicherheit
Das oberste Ziel jedes Gaswarngeräts ist die Sicherheit der Mitarbeiter. Löst ein Gaswarngerät einen Alarm aus, kann dies bei schlecht geschulten Mitarbeitern zu Panik führen. Deshalb bieten neuere tragbare Gaswarngeräte Meldungen mit Handlungsaufforderungen, wie „Evakuieren“ oder „Atemschutzgerät tragen“, um das in der Gefahrenschulung vermittelte Wissen zu aktivieren. Jeder reagiert in Notfallsituationen anders. Daher kann ein Hinweis auf die richtige zu ergreifende Maßnahme hilfreich sein.
Ein weiterer Sicherheitsvorteil tragbarer Gaswarngeräte ist die Fähigkeit, Gasmesswerte mit anderen auszutauschen und in Gefahrensituationen Kollegen zu alarmieren. Auch bei guter Schulung und Ausrüstung können Mitarbeiter durch gefährliche Gaskonzentrationen handlungsunfähig werden. Wenn dies geschieht, ist die Möglichkeit Hilfe zu rufen, im wahrsten Sinne lebensrettend. Einige tragbare Gaswarngeräte sind mit Notruftasten ausgerüstet und können automatisch in der Nähe befindliche Kollegen alarmieren, wenn ein Mitarbeiter einer hohen Gaskonzentration ausgesetzt ist oder sich nicht mehr bewegt.
Mit diesen Funktionen soll sichergestellt werden, dass Mitarbeiter in Sicherheit gelangen können, bevor es zu spät ist. In Situationen, in denen es um Leben oder Tod geht, können persönliche Gaswarngeräte den entscheidenden Unterschied ausmachen.
2. Verbesserte Effizienz
Die Möglichkeit, Daten und Ereignisse zu protokollieren, macht das Leben für Anlagenmanager wesentlich einfacher, da durch diese Funktion wertvolle Arbeitszeit eingespart wird, die sonst für das Sammeln von Daten benötigt würde. Studien belegen, dass durch eine automatische Datenerfassung bis zu fünf Mal so viele Alarminformationen erfasst werden, wie durch eine manuelle Meldung. Daher erhalten die Anlagenmanager durch den Einsatz persönlicher Gaswarngeräte mit automatischer Datenprotokollierung ein deutlich genaueres Bild der Betriebsbedingungen.
Tragbare Gaswarngeräte können außerdem zur Kostensenkung in Abwasseranlagen beitragen, da sie Mitarbeiter warnen, wenn diese aus Sicherheitsgründen einen Bereich verlassen müssen. So reduziert sich die Zahl der Unfälle und Verletzungen.
3. Geringer Wartungsaufwand
Die Gerätewartung ist immer ein Problem, insbesondere bei tragbaren Geräten. Ein mobiles Gerät verliert seinen Reiz, wenn seine Unterhaltung eine Herausforderung darstellt oder zeitintensiv ist. Glücklicherweise gibt es für die meisten tragbaren Gaswarngeräte Optionen, die die Wartung einfach machen.
Dockingstationen sind eine beliebte Möglichkeit, das Laden, Funktionstests und Kalibrierungen mit einem konfigurierbaren Zeitplan zu automatisieren. Sie können außerdem zur Erstellung von Compliance-Berichten und, zur genaueren Einschätzung der Anlagensicherheit, zur Nachverfolgung der von Gaswarngeräten erfassten Daten genutzt werden.
Abodienste für die Reparatur und den Austausch von Gaswarngeräten sind eine weitere interessante Option, da sie durch die auf Abruf erfolgende Lieferung von Geräten alle Aspekte Ihres Gaswarngeräteprogramms vereinfachen – Verfügbarkeit der Gaswarngeräte, Kosten und Beschaffungsmöglichkeiten. Dienstleistungsprogramme nutzen die Daten der Dockingstationen, um festzustellen, wann eine Wartung des Gaswarngeräts erforderlich ist und Ihnen dann ein neues Gerät zuzusenden, bevor Ihr Gerät ausfällt.
Die Ausstattung Ihrer Mitarbeiter mit den geeigneten Gaswarngeräten ist ein guter Anfang, aber Ihre Mitarbeiter müssen auch gründlich geschult werden, entweder durch Präsenz- oder Onlineschulung. Die Alarmfunktionen der tragbaren Gaswarngeräte haben ihre Grenzen. Die Mitarbeiter der Abwasseranlagen müssen wissen, wie sie ihre Geräte richtig einsetzen, die bewährten Vorgehensweisen zur Erkennung von Gasen kennen und wissen, was zu tun ist, wenn ein Alarm ertönt.
Der Umgang mit gefährlichen Gasen sollte nie auf die leichte Schulter genommen werden. In jeder Abwasserbehandlungsanlage sollte für den Umgang mit gefährlichen Gasen ein ganzheitliches Konzept verfolgt werden und tragbare Gaswarngeräte sind ein wesentlicher Aspekt dieses Konzepts.