In vier Minuten kann viel passieren, vor allem wenn man sie in einem beengten Raum verbringt. In beengten Räumen kann es schnell zu einer Verdrängung von Sauerstoff kommen und schon nach vier Minuten ohne Sauerstoff kann ein Mensch einen Hirnschaden erleiden oder sterben. Es sollte daher niemanden überraschen, dass beengte Räume der häufigste Grund für den Tod von Menschen am Arbeitsplatz sind. Daher ist die Ergreifung von zusätzlichen Vorsichtsmaßnahmen besonders wichtig, um die Sicherheit in beengten Räumen zu gewährleisten.
Diese Horrorgeschichte ist uralt: ein Mitarbeiter betritt einen beengten Raum, wahrscheinlich zur Durchführung von Wartungs- oder Reparaturarbeiten, in dem eine gefährliche Atmosphäre herrscht. Als der Mitarbeiter sich nicht mehr bei dem für die Überwachung der Arbeiten zuständigen Beobachter meldet, machen sich sein Vorgesetzter und seine Kollegen Sorgen. Also betritt einer von ihnen den beengten Raum, um nach dem ersten Mitarbeiter zu sehen, und wird ebenfalls Opfer des gefährlichen Gases. Leider wird dieses Szenario viel zu oft bittere Realität – das National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH) berichtet, dass 60 % der Todesfälle in beengten Räumen vermeintliche Retter sind, die deswegen bei einem Bergungsversuch sterben, weil sie nicht über die Gefahren im beengten Raum informiert sind.
Wenn Mitarbeiter in beengten Räumen Ihre Hilfe benötigen, dürfen Sie nicht spontan reagieren – schon lange bevor der erste Mitarbeiter einen beengten Raum betritt, müssen Sie über einen ausgearbeiteten Plan verfügen. Für die Erstellung eines Plans zum Betreten beengter Räume gilt es fünf erfolgreich angewendete Vorgehensweisen zu berücksichtigen.
Um einen Plan ausarbeiten zu können, müssen Sie zuerst die Regeln und Vorschriften für das Betreten beengter Räume kennen. Anschließend erstellen Sie ein klar verständliches Verfahren, an das sich Ihre Mitarbeiter halten können.
Aber das ist noch nicht alles. Sie müssen Ihre Mitarbeiter anhand dieses Plans schulen. Fünfundachtzig Prozent der Todesfälle in beengten Räumen sind darauf zurückzuführen, dass Mitarbeiter nicht ausreichend geschult waren. Daher ist es unerlässlich, Ihr Team zu schulen und darüber zu informieren, wie es die Atmosphäre in einem beengten Raum auf sichere Weise überprüfen kann.
Die Kenntnis der Gefahren durch Gas, die in einem beengten Raum vorhanden sein könnten, ist entscheidend für die Minimierung von Risiken. Sobald Sie über die möglicherweise vorliegenden Gefahren durch Gas informiert sind, können Sie einen gründlichen Plan zur Erkennung dieser Gefahren entwickeln. Sie sollten die möglichen Gefahren schon vor Betreten eines beengten Raums identifizieren, da jeder Raum anders ist.
Auch über die eventuell vorliegenden Gefahren informiert zu sein, ist für die Ergreifung sicherer Maßnahmen durch Ihre Mitarbeiter entscheidend. Nur zu oft ignorieren Mitarbeiter einen Alarm, weil sie ihn für einen Fehlalarm halten – eine sehr riskante Vorgehensweise. Wenn Ihre Mitarbeiter schon im Voraus über mögliche Gefahren informiert sind, werden sie einen Alarm ernster nehmen.
Wenn Sie die Gefahren kennen, können Sie die entsprechenden Tools zu ihrer Identifizierung auswählen. Ein wichtiges Tool für das Betreten eines beengten Raums ist ein Gaswarngerät, das mit den richtigen Sensoren für Ihre Anwendung ausgestattet ist. Doch auch nach Auswahl der richtigen Sensoren müssen Sie immer noch sicherstellen, dass Ihr Gaswarngerät korrekt funktioniert.
Sie müssen einen Anzeigetest und einen Nullabgleich durchführen und die Sensoren kalibrieren. Wenn Sie auch nur einen dieser Schritte auslassen, laufen Sie Gefahr, sich beim Betreten eines beengten Raums auf ein Gaswarngerät zu verlassen, das Sie nicht vor einer tödlichen Gefahr warnt. Mithilfe von Anzeigetests stellen Sie fest, ob die Sensoren ein Gas erkennen und ob die Alarme und Warnungen am Display korrekt funktionieren. Die Kalibrierung stellt die korrekte Erkennung vorliegender Gaskonzentrationen durch das Gaswarngerät sicher. Durch den Nullabgleich in sauberer, frischer Luft schaffen Sie eine Grundlage für präzise Messungen.
Gerade weil dies selbstverständlich erscheint, ist es so wichtig: das für die Probenahme vor dem Betreten eines Raums verwendete Gaswarngerät muss über eine Probenahmepumpe verfügen, um die Luft aus dem beengten Raum in das Gaswarngerät saugen zu können.
Wenn Mitarbeiter unter dem Druck stehen, ihre Aufgaben schnell erledigen zu müssen, nehmen sie gerne mal eine Abkürzung. Ein oft von Mitarbeitern begangener Fehler besteht darin, das Gaswarngerät an einem Seil festzubinden, es in den beengten Raum hinunterzulassen und wieder herauszuholen. Dadurch lassen sich nicht immer eventuelle Gefahren durch Gas erkennen. Stattdessen könnte eine solche Vorgehensweise das Gaswarngerät beschädigen und zu kritischen Fehlfunktionen führen, die wiederum kostspielige Reparaturen nach sich ziehen.
Mit einer Probenahmepumpe lässt sich dies ganz einfach vermeiden. Außerdem empfiehlt sich die Befolgung der 2x2-Regel, also die Überprüfung der Gaskonzentration für zwei Minuten plus zwei Sekunden pro 30 cm Schlauch. Wenn Sie also eine Probe mit einem 6,1 Meter (20 Fuß) langen Schlauch nehmen, müssen Sie einen Zeitaufwand von 2 Minuten und 40 Sekunden einkalkulieren und so sicherstellen, dass Ihr Gaswarngerät ausreichend Zeit für die Überprüfung der Atmosphäre hatte.
Einfach nur die Gefahren durch Gas in einem beengten Raum zu überprüfen und das Gaswarngerät anschließend wieder in den Wagen zu legen, ist keine gute Idee. Die Bedingungen in einem beengten Raum können sich innerhalb kürzester Zeit dramatisch verändern und Mitarbeiter schnell mit neuen Gefahren konfrontieren. Eine kontinuierliche Überwachung eines beengten Raums ist die beste Vorgehensweise zur Verhinderung von Unfällen.
Da viele gefährliche Gas schwerer als Sauerstoff sind, ist anfangs ihre Konzentration am Boden eines Raums am höchsten. Wenn der Mitarbeiter in einem beengten Raum auf dem Boden steht und dieser Raum sich nach und nach mit Gas füllt, kann die kontinuierliche Überwachung durch ein Gaswarngerät mit Pumpe sowohl Sie als auch den Mitarbeiter rechtzeitig vor der Gefahr warnen. So kann er den beengten Raum sicher verlassen.
Woher sollen andere wissen, ob das Betreten eines beengten Raums sicher ist? Bereichsüberwacher wie der Radius® BZ1 sind hier sehr hilfreich, da sie eindeutige akustische und visuelle Alarme ausgeben, um so alle Mitarbeiter in dem Bereich vor den Gefahren durch Gas zu warnen. Durch eine Live-Überwachung können Sie die Sicherheit zusätzlich verbessern. Bei einer Live-Überwachung werden alle Mitarbeiter überall vor einer Gefahr durch Gas gewarnt und können so die entsprechenden Maßnahmen ergreifen.
Laut Schätzungen kommen jede Woche zwei Personen beim Betreten eines beengten Raums ums Leben. Haben Sie alles Menschenmögliche unternommen, um das Leben Ihrer Mitarbeiter zu schützen? Erfahren Sie mehr über die Sicherheit in beengten Räumen in unserem Webinar „Erfolgreich angewendete Vorgehensweisen für die Überwachung der Gefahren durch Gas in beengten Räumen“.