Wenn Sie mit Chlor (Cl2) oder Chlordioxid (ClO2) arbeiten, haben Sie vielleicht schon mal gehört, dass eine Wartung von Gaswarngeräten mit diesen Sensoren sehr kompliziert ist. Das ist ein häufig erzählter Mythos.
Woher kommt also diese Angst vor Chlor und Chlordioxid?
Seinen Ursprung hat dieser Mythos vermutlich in Branchen, in denen Chlor und Chlordioxid schon lange verwendet werden, beispielsweise in der Zellstoff- und Papierherstellung, der Wasseraufbereitung und sogar bei einigen Herstellern von Getränken und Nahrungsmitteln. Noch bis ins letzte Jahrzehnt hinein war es ziemlich schwierig, ein Mehrgas-Warngerät zu bekommen, das standardmäßig vier Gase (brennbar, O2, CO, H2S) und zusätzlich Cl2 und ClO2 erkennen konnte. Dank der Fortschritte in der Entwicklung von Gaswarngeräten gibt es heute mehr Geräte, die alle sechs Gase gleichzeitig erkennen können, und zwar als Diffusionsgeräte oder Geräte mit Ansaugpumpe. Es gibt sogar Cloud-basierte Gaswarngeräte zur Erkennung von Chlor, die über zusätzliche Sicherheitsfunktionen wie Alarm-Weiterleitung, Live-Überwachung und Nachverfolgung allein arbeitender Personen verfügen.
Auch wenn Ihnen nun Mehrgas-Warngeräte zur Verfügung stehen, die sogar Chlor und Chlordioxid erkennen, können Sie diese nicht auf die gleiche Weise warten wie andere Sensoren. Glücklicherweise bedeutet dies nicht, dass sie zusätzliche Komplexitäten mit sich bringen. Allerdings benötigen Sie für einen Anzeigetest mit Chlor- und Chlordioxid-Sensoren etwas mehr Gas, und Chlor-Sensoren brauchen auch für die Kalibrierung mehr Gas als andere Sensoren. Dafür funktionieren diese Sensoren problemlos, wenn Sie regelmäßig Anzeigetests durchführen und sie kalibrieren.
Chlordioxid-Sensoren benötigen eine spezielle Kalibrierung, da es sich bei Chlordioxid um ein vom Menschen hergestelltes Gas handelt, das nicht natürlichen Ursprungs ist und deswegen nicht einfach in einer Gasflasche zur Kalibrierung bestellt werden kann. Es gibt zwei Möglichkeiten für die Kalibrierung der Chlordioxid-Sensoren Ihres Gaswarngeräts:
Sie entscheiden selbst, welche Variante für Ihr Gaswarngeräteprogramm in Frage kommt. Wichtig ist lediglich, dass Sie Ihre Gaswarngeräte nutzen und warten – nur so können Sie gefährliche Gase erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.