Wenn Feuerwehrleute den Brand in einem Gebäude bekämpfen, sind die Gefahren für ihr Leben und ihre Gesundheit offensichtlich. Die Flammen, der dichte Rauch und die extreme Hitze machen jedem klar, dass eine Unachtsamkeit tödliche Folgen haben kann. Ist das Feuer allerdings gelöscht, geht der Einsatz in die eher routinemäßigen Phasen der Bergung und Instandsetzung über. Dies ist der Moment, in dem sich Ersthelfer in falscher Sicherheit wiegen könnten, da die größte Gefahr nun weitgehend unsichtbar ist – giftige Gase in der Umgebung.
Forschungen haben gezeigt, dass diese Gifte in alarmierend hoher Konzentration vorkommen, und das auch noch lange, nachdem ein Brand gelöscht ist. Da jedoch die meisten Feuerwehrmänner keine portablen Gasmessgeräte mit sich führen, sind sie sich der Gefahr eventuell gar nicht bewusst, legen ihre Atemgerät ab und atmen giftige Dämpfe ein.
Der Rauch eines Feuers besteht aus einer komplexen Mischung von Giftstoffen, von denen Wasserstoffzyanid (HCN) als eines der häufigsten und gefährlichsten gilt. Während Kohlenmonoxid (CO) meist im Mittelpunkt steht, tritt HCN häufig zusammen mit dem CO auf und in dieser Kombination gelten sie als „toxische Zwillinge“. Beide wirken erstickend, das bedeutet, dass sie die Fähigkeit des Körpers zur Verarbeitung von Sauerstoff stören. Jedes dieser Gase ist für sich schon gefährlich. In Kombination sind sie sogar noch tödlicher.
Früher galt HCN nach einem typischen Hausbrand nicht als Gefahr. Doch seit der Einsatz synthetischer Materialien im Baugewerbe die früher verwendeten natürlichen Materialien verdrängt, wurde HCN zunehmend zur Gefahr. Bei einer Erhitzung geben diese Fasern und Produkte auf Ölbasis eine Menge an HCN ab, die früher bei der Brandbekämpfung nicht auftrat.
Das National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH) stellte fest, dass bei einer Belastung mit 50 ppm HCN eine Person schon nicht mehr in der Lage sein kann, sich in Sicherheit zu bringen. Dies gilt somit als unmittelbare Gefahr für Leben und Gesundheit (IDLH). Doch selbst eine Belastung mit deutlich niedrigeren Dosen kann zu einer langfristigen Gesundheitsschädigung führen. So ist beispielsweise eine Belastung mit 4,7 ppm für einen Zeitraum von höchstens 15 Minuten pro Tag zulässig.
Nach einem Brand leiden Feuerwehrmänner häufig an Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Übelkeit. Leider bringen die wenigsten dies damit in Verbindung, dass sie giftige Gase eingeatmet haben. Laut dem Center for Disease Control zählen zu den ersten Anzeichen einer Zyanidvergiftung Symptome wie Benommenheit, Kurzatmigkeit, Übelkeit, Erbrechen, das Gefühl einer eingeschnürten Kehle oder zu ersticken, Verwirrung, Ruhelosigkeit und Angstzustände.1
Während eine einmalige Belastung mit einer hohen Konzentration von HCN schon bedenklich ist, verursacht eine wiederholte Belastung im Laufe der jahrelangen Arbeit als Feuerwehrmann eine langfristige gesundheitliche Schädigung des Körpers. Jede Belastung schädigt Zellen im Körper und Herz, Gehirn und das Nervensystem sind hierfür besonders anfällig. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Feuerwehrleute auch nach einem Brand die Gaskonzentrationen im Auge behalten.
Wenn man sich die von HCN und anderen giftigen Gasen ausgehende Gefahr ins Gedächtnis ruft, wann wissen Sie, dass Sie Ihr Atemgerät gefahrlos ablegen können?
Eine Lösung wäre, die Feuerwehrleute dahingehend zu schulen, dass sie ihre Atemgeräte auch stets während der Aufräumarbeiten tragen. Allerdings gibt es mit diesem Ansatz ein offensichtliches Problem: Man schwitzt unter einer Atemschutzausrüstung und kann sich nicht frei bewegen. Und immer wenn solche Sicherheitsvorkehrungen lästig werden – egal wie sinnvoll sie sein mögen – tendieren Menschen dazu, sie zu ignorieren.
Die bessere Lösung ist, nur dann eine Atemschutzausrüstung zu tragen, wenn es aufgrund der atmosphärischen Bedingungen erforderlich ist. Also sollte man ein tragbares Gaswarngerät mit sich führen, das einen Alarm auslöst, wenn die Konzentration von HCN oder von anderen Gasen einen gefährlichen Wert erreicht.
Die tragbaren Gaswarngeräte von Industrial Scientific wurden genau für solche Anwendungen entwickelt. Das Ventis® Pro5 Mehrgas-Warngerät eignet sich hervorragend für die Überwachung von HCN und anderen Gasen nach einem Brand, da es benutzerdefinierte Mitteilungen mit klaren und leicht verständlichen Sicherheitsmaßnahmen ermöglicht. Beispielsweise lässt sich das Gerät so konfigurieren, dass es am Display die Mitteilung „Atemschutz tragen“ anzeigt, falls eine gefährliche HCN- oder eine andere Gaskonzentration erkannt wird. Somit sind alle Zweifel hinsichtlich der richtigen Reaktion ausgeräumt. Die Verwendung des Ventis Pro5 zur Überwachung von Gaskonzentrationen nach einem Brand bedeutet auch, dass Sie nur ein Gaswarngerät benötigen, um bis zu fünf Gase zu überwachen. Zusätzlich zu den Sensoren für Kohlenmonoxid (CO) und Wasserstoffzyanid (HCN) setzen Feuerwehren normalerweise auch Sensoren zur Anzeige der Unteren Explosionsgrenze (UEG), sowie der Konzentration von Sauerstoff (O2), Kohlenmonoxid (CO) und Schwefelwasserstoff (H2S) ein. Im Angebot von Industrial Scientific findet sich eine große Auswahl weiterer Sensoren, sodass Sie jene auswählen können, die für die in Ihrem Unternehmen vermutlich auftretenden Gefahren relevant sind.
Werfen Sie einen Blick auf das umfassende Portfolio an Lösungen für Feuerwehren und Notfallteams, das Industrial Scientific für Sie online bereit hält.
1 https://www.cdc.gov/niosh/ershdb/emergencyresponsecard_29750038.html